Remontabel Bauen: Wie wir alle profitieren

Remontabel Bauen: Wie wir alle profitieren

Das Wort klingt in einigen Ohren vielleicht noch etwas sperrig: «remontabel». Es steht  gleich für mehrere Aspekte des industriellen, ressourcenschonenden Bauens. Die Module von Polyloft werden montiert, nicht gebaut; sie sind demontierbar, aber auch wieder aufbaubar. Remontabel eben. Das hat weitreichende Vorteile für Mensch und Natur. Ein Kreislauf-Immobilien Campus (KLIC) will das zirkuläre Bauen nun auf breiter Basis erforschen und fördern.

Hugo Schumacher plädiert seit Jahren für ein konsequentes Umdenken bei der Art und Weise, wie wir Häuser bauen. Er denkt laut nach: «Ja, man kann mehr ökologische Materialien verwenden; ja, man kann sie downcyceln und wieder dem energieintensiven Herstellprozess zuführen; ja, man kann versuchen, Bauteile (z.B. Fenster, Fassadenbleche) in einem nächsten Bauprojekt weiterzuverwenden. Aber reicht das?» Warum nicht industriell-seriell vorfabrizierte Bauteile, Gebäudehüllen, komplette Nasszellen und Haustechnikeinheiten einsetzen und damit die Wiederverwendung ganzer Räume und Bauten ermöglichen? Anstatt jedes Mal von Grund auf ein architektonisches Unikat zu entwickeln, kann die Multiplizierung und Skalierung von Raumeinheiten wesentlich zur Reduktion unseres immensen Boden- und Ressourcenverbrauchs beitragen.

Unterstützung von prominenter Seite

Dieser teilweise radikalen, aber zukunftsträchtigen Idee will Hugo Schumacher mit dem Kreislauf-Immobilien Campus, kurz KLIC, zum Durchbruch verhelfen. Forschung, Wirtschaft und Bildung sollen dort neue Konzepte und Technologien rund um das zirkuläre Bauen entwickeln. Dazu wird ein Verein gegründet, dem Behörden, Institutionen, Verbände, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Privatpersonen beitreten können. Es soll eine Art Think Tank sein, der Dinge hinterfragt, prüft, ausprobiert und weiter verbessert. Roland Fürst, ehemaliger Baudirektor des Kantons Solothurn, präsidiert das Patronatskomitee und ist überzeugt: «Wir brauchen Plattformen für den unvoreingenommenen Austausch von Ideen. Der Verein KLIC nimmt ein dringendes Anliegen auf, das zwar ideell breit unterstützt, aber noch von zu viel Gärtchen- und Prestigedenken gebremst wird.» Standort des Campus ist das Attisholz-Areal in Riedholz (SO); im Rahmen von Ausstellungen und Fachveranstaltungen werden dort Lösungen diskutiert und präsentiert.

Ankerinvestor Frédy Grimm, Präsident Patronatskomitee Roland Fürst, Initiator KLIC Hugo Schumacher

Als Mitglied die Überzeugung mittragen

Mit einer Mitgliedschaft im Verein KLIC positionieren sich Hersteller und Verarbeitende als progressive, lösungsorientierte Unternehmen; Privatpersonen werden Teil einer Gemeinschaft oder Community, die eine Haltung mittragen; Behörden und Institutionen signalisieren ihren Willen, die Rahmenbedingungen für sicht- und messbare Verbesserungen im Bauwesen zu schaffen. Hugo Schumacher ist Überzeugungstäter und hat den «Macher» im Namen. Er ist der Kopf hinter den «Polyloft» Kreislauf-Häusern und hat bereits zehn davon aufgestellt. Sie verkörpern exakt seine Denk- und Handlungsweise. Auch Frédy Grimm, Solothurner Unternehmerpersönlichkeit, Start-Up-Förderer und Polyloft-Unterstützer der ersten Stunde, sagt: «Der KLIC ist ein innovatives Projekt mit grossem Potential für die gesamte Bauwirtschaft. Die Schweiz sollte in der remontablen Bauwirtschaft eine Vorreiterrolle übernehmen und sich diesen riesigen Markt erschliessen.»

Der bald fertiggestellte KLIC auf dem Attisholz Areal